Das Autorenpaar Lisa Tetzner (1894-1963) und Kurt Kläber (1897-1959, Pseudonym Kurt Held) kann in der Geschichte der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur nicht überschätzt werden. Die im Exil entstandenen Klassiker Die Kinder aus der Nummer 67, Die schwarzen Brüder und Die rote Zora und ihre Bande sind dem Publikum bis heute bekannt. Der Beginn ihrer produktiven Partnerschaft liegt bereits in der Jugendbewegung. Tetzner und Kläber begegneten sich auf Zusammenkünften von organisierten Jugendgruppen und pflegten Kontakt zu zahlreichen Persönlichkeiten aus diesem Umfeld, u. a. Eugen Diederichs, Friedrich Muck-Lamberty und Gertrud Prellwitz. Einige Beiträge des interdisziplinär angelegten Sammelbands zeigen detailliert, wie die frühe Auseinandersetzung mit den Ideen der Jugendbewegung das Werk des Autorenpaars nachhaltig prägte. Andere Aufsätze befassen sich mit der literarischen Darstellung der Jugendbewegung und literarischen Phänomenen aus dem Kontext der Jugendbewegungen in zeitgenössischen Werken weiterer Autor*innen, darunter Friedrich Wolf und Else Ury. Damit wird der Forschung erstmals ein tieferes Verständnis vom Konnex Jugendbewegung – Jugendlichkeit – Jugendliteratur geboten.
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